Borderline

Borderline = Grenze zwischen Psychose und Neurose. Sie ist eine emotional instabile Persönlichkeits-störung mit zum Teil gravierenden Auswirkungen für Betroffene und ihr soziales Umfeld.

Selbst wenn jemand die Symptome dieser Störung kennt, heißt es noch lange nicht, dass dieser auch Borderline diagnostizieren kann, deshalb sollte die Diagnose nur von Experten gestellt werden, d. h. also von PsychiaterInnen, PsychotherapeutInnen oder psychiatrische HeilpraktikerInnen, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Außerdem sollte vorher auch abgeklärt werden, ob nicht vielleicht auch eine organische oder andere psychische Erkrankung hinter den Symptomen steckt. Bei Borderline kann auch eine Kommodität mit anderen Persönlichkeitsstörungen oder anderen Störungen, wie z. B. Essstörungen bestehen. 

Kriterien für eine Persönlichkeitsstörung nach ICD-10 F60 sind

  • Normabweichungen  der Erfahrungs- und Verhaltensmuster bei Kognition (Denken), Affektivität (Gefühle), Impulskontrolle und Bedürfnisbefriedigung und in zwischenmenschlichen Beziehungen
  • unflexibles, unangepasstes, unzweckmäßiges Verhalten
  • soziale Beeinträchtigung und/oder subjektiver Leidensdruck
  • stabile länger dauernde Abweichung; Beginn: Kindheit, Adoleszenz (Jugend)

Kriterien für die emotional instabile Persönlichkeitsstörung ICD-10 F60.3

Durchgängiges Muster: Impulse ausagieren, ohne Berücksichtigung von Konsequenzen, mit der Tendenz zu instabilen Beziehungen sowie raschen Stimmungschwankungen.


Impulsiver Typ:

  • Starke, unangemessene Affektausbrüche
  • Mangelnde Impulskontrolle (Wut, Gewalt)
  • Streitlust, launisch
  • Geringe Planungsfähigkeit


Borderline Typ:

  • Grenze zwischen Psychose und Neurose
  • Unbeständiges Selbstbild, unklare Ziele
  • Intensive aber instabile Beziehung mit emotionalen Krisen
  • Übertriebene Bemühungen gegen das Verlassenwerden
  • Selbstverletzung (z. B. Schnippeln, Fingernägel kauen, risikohaftes Verhalten, sich schlagen)
  • Unkontrollierbare Wutausbrüche
  • Chronische Suizidalität
  • Gefühl von Leere

Was nun?

Sie haben den Verdacht, dass Sie Borderline haben könnten. Dann kommen Sie zu mir und wir klären das ab. Gerne zeige ich Ihnen dann den weiteren Weg, bis wir zu einer sicheren Diagnose kommen. Nach der Diagnose kommt dann die Therapie. Sie können zwischen Einzel- und Gruppentherapie wählen. Manchmal ist auch eine Mischform sinnvoll, d. h. Gruppentherapie mit zusätzlichen Einzeltherapiestunden.

Sie können bei mir ein Trainingsprogramm für Menschen mit emotionalen Regulationsstörungen durchlaufen. Sie sehen dann auch, dass Sie nicht allein sind, sondern können sich mit anderen austauschen.

Buchtipps

  • Borderline brach Herz vom Starks-Sture Verlag

  • Die Masken der Niedertracht von Marie-France Hirigoyen

  • Schluß mit dem Eiertanz

  • Ich hasse dich, verlaß mich nicht

  • Wenn lieben weh tut - Ein Kommunikationsratgeber für Partner in der Borderline-Beziehung Broschiert – 2012 von Manuela Rösel (Autor)

  • "Anders als die Anderen" von Katja Walter (ebook: http://www.amazon.de/Anders-als-Anderen-Katja-Walter-ebook/dp/B00DD0B1SY)

  • "Anne und die Macht der anderen" Aus dem Leben einer multiplen Persönlichkeit von Christa Windmüller von StarksSture-Verlag

  • "Instabil" (über eine Liebe, Co-Abhängigkeit und Borderline) von Christa Windmüller

  • "Seelentaumel" Der Weg durch (m)eine Borderline-Störung von Ramona S.

  • "Mein Borderline und ich. Ratgeber und Biografie" Johanna Junk

  • "Wie der Falter in das Licht" von Manuela Rösel (Bericht von Borderline-Partnern)

  • "Ausbruch einer Borderlinerin" von Tanja Rieder

  • "Bärenkind" - Erinnerungen eines Kindes, das Mutterliebe suchte und Verachtung bekam, von Daniela Bauer

  • "Psyche auf Grenzgang" Nicole Thielemeyer

  • "Fairytales" Liebe auf der Grenzlinie von Katja Braun

  • "Ich heiße Berit und habe eine Borderline-Störung" von Berit Anders

  • "Ein Jahr mit ohne Lola" von Agneta Melzer