Angst, Panik, Phobie

Was ist das?

Angst 

  • gab es schon immer und wird es auch in Zukunft immer geben
  • kennt jeder, hat schon jeder mal in seinem Leben gehabt
  • ist ein Gefühl der Bedrohung und Gefahr mit evtl. körperlichen Reaktionen
  • ist ein ganz normaler Schutzmechanismus unseres Körpers und soll uns vor Gefahren schützen
  • ist pathalogisch, wenn es keine objektive Gefahr oder Bedrohung gibt, z. B. Beamte mit Existenzangst
  • Auslöser ist häufig Stress oder Überforderung

Misstrauen

  • anderen Menschen wird ängstlich-unsicher eine feindseelige Haltung unterstellt

Panik 

  • ist plötzlich, nicht vorhersagbar und meistens ohne ersichtlichen Anlass
  • kann auch unabhängig von Situation oder Objekt auftreten
  • treten erstmalig häufig in warmen Jahreszeiten auf, da dann Kreislaufreaktionen wahrscheinlicher sind
  • kann zu starken körperlichen Reaktionen führen, wie z. B. Zittern, Nervösität, Bauchschmerzen
  • Panikattacken erreichen schnell ihren Höhepunkt und dauern ca. 30 Minuten an
  • Panik in bestimmten Situationen (z. B. Prüfungen) führt zu Vermeidungsverhalten
  • kann langfristig zu sozialen und gesundheitlichen Folgen führen, wie z. B. Unfähigkeit, bestimmte Dinge alleine zu tun bis zur Berufsunfähigkeit, Abhängigkeit von Bezugspersonen, Depressionen, Missbrauch von Alkohol und Beruhigungsmittel, Suizidalität

generalisierte Angststörung

  • ist situationsunabhängig und folglich unkalkulierbar
  • haben eine langsamere Entwicklung und sind weniger akut als bei Panik
  • das Angstniveau ist ständig erhöht, aber weniger stark als bei Panik
  • neben den Symptomen einer Panikstörung gibt es noch Anspannungs- und unspezifische Symptome
  • die Symptome bestehen seit mindestens 6 Monaten

Phobien

Man unterscheidet Agoraphobie, soziale Phobie und spezifische Phobien.

Agoraphobie

  • Furcht vor oder Vermeidung von Menschenmengen, öffentlichen Plätzen und/oder alleine Reisen oder in größere Entfernung
  • Folgen sind Einschränkung der Bewegungsfreiheit und Unfähigkeit zur Einhaltung beruflicher und sozialer Pflichten. Sie kann so weit gehen, dass der/die Betroffene nicht mehr das Haus alleine verlassen kann.
  • häufig begleitet von Panik

soziale Phobie

  • Beginn: häufig im Jugendalter
  • Furcht im Mittelpunkt zu stehen oder sich peinlich oder erniedrigend zu verhalten.
  • Beispiele: Angst vor einer Rede oder ein Referat, vorm Vorstellungsgespräch, vorm Date
  • Folge: Vermeidung sozialer Situationen
  • besteht nur in Gegenwart anderer
  • Der Betroffene hat häufig ein niedriges Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik.
  • Neben den Symptomen, die bei Angst und Panik auftreten, können noch zusätzlich Erröten oder Zittern, Angst zu erbrechen und Miktions- und Defäkationsdrang (oder Angst davor) auftreten.

spezifische Phobien

  • anhaltende, deutlich ausgeprägte Angst vor bestimmten Situationen, Dingen oder Lebewesen
  • Folge: Vermeidung der angstauslösenden Situationen, Objekte oder Lebewesen
  • Unterteilung nach 

1. Tiertyp, z. B. Insekten, Hunde, Vögel

2. Naturgewalten-Typ, z. B. Sturm, Gewitter, Wasser, Feuer

3. Blut-Injektions-Verletzungs-Typ

4. Situativer Typ: z. B. Fahrstuhl, Tunnel, Brücke, Höhe

5. andere Typen

Inhalte der Psychotherapie bei Angststörungen können sein z. B.:

Wir können in der Zusammenarbeit bezüglich Ihrer Ängste sowohl verhaltenstherapeutische als auch systemisch vorgehen.

  • Erkennen der Auslöser für Ihre Ängste
  • hierarchische Aufstellung Ihrer Ängste 
  • Veränderung Ihrer Verhaltens- und Glaubensmuster in Bezug auf Ihre Ängste
  • Glaubenssätze, die mit Angst im Zusammenhang stehen, erkennen und umstrukturieren
  • Ressourccen entdecken, die Sie von der Ohnmacht in die Eigenmacht führen oder von der Fremdhilfe zur Selbsthilfe in angstauslösenden Situationen
  • Achtsamkeits- und Entspannungsverfahren üben zur Anwendung in der angstauslösenden Situation
  • Betrachtung der angstauslösenden Situation in senso, d. h. in Gedanken
  • Betrachtung der angstauslösenden Situation in vivo, d. h. in der Wirklichkeit und bedeutet, dass Sie lernen mit der angstauslösenden Situation so umzugehen, dass diese im Idealfall keine Angst mehr auslöst. Konkret bedeutet dies z. B. dass Sie am Ende sich in diesen Situationen nicht mehr ohnmächtig fühlen, sondern dass Sie in der Lage sind, der Situation mit weniger Angst oder sogar angstfrei zu begegnen
  • Kraftquellen finden, um sich weniger ausgeliefert zu fühlen
  • systemische Aufstellung der angstauslösenden Situationen und Objekte
  • systemische Aufstellung eines Schutzraumes
  • systemische Aufstellung zum Finden der Ursache für Ihre Ängste, um sie dann besser kognitiv verarbeiten zu können
  • Atemübungen zur Anwendung bei Panikattacken

Tipps für Links

http://www.angst-nein-danke.at/ 

Informationen über Ängste, Depressionen u. a. für Angehörige und Betroffene